Workshops

Workshop 1: Zählen überwinden und Strukturen nutzen: Zahlen und Rechnen im Zahlenraum bis 10 und 100 – (nicht nur) bei Kindern mit besonderen Schwierigkeiten beim Mathematiklernen
Prof. Dr. Sebastian Wartha, Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Eine zentrale Lernhürde im arithmetischen Anfangsunterricht ist das Überwinden von Zählstrategien und der Aufbau von operativen Strategien zu Zahldarstellung, -auffassung und zum Rechnen. Wird diese Hürde nicht überwunden, so sind grundlegende Schwierigkeiten im weiteren Lernweg vorprogrammiert und werden häufig erst viel später im Lernprozess offenkundig.
Zur Überwindung dieser Hürde werden im Workshop konkrete Lern- und Übungsformate vorgestellt und mit den Teilnehmenden zusammen durchgeführt. Wir beziehen uns hierbei auf den Zahlenraum bis 10 – das mühelose Abrufen aller Zahlzerlegungen und deren Einsatz bei Rechenaufgaben ist ein wesentlicher Grundbaustein aller weiterer Inhalte des Arithmetikunterrichts. Anschließend wird dieses Wissen auch im Zahlenraum bis 100 eingesetzt – häufig kein „Selbstläufer“.
Wichtig ist hierbei, dass diese zentralen mathematischen Inhalte nicht „formal-schematisch eingepaukt“ werden, sondern dass sie auf Verständnisgrundlage dargestellt und kommuniziert werden können. Auch hierzu werden unterrichtspraktische Impulse diskutiert.

Workshop 2: Lernen in mathematischen Zusammenhängen – nur für leistungsstärkere Kinder?
Dr. Gabriele Loibl, Regierung von Niederbayern

Verstehen leistungsschwächere Kinder - wie oftmals behauptet – mathematische Strukturen nicht, oder ist es nicht vielmehr so, dass alle Kinder eine grundlegende Einsicht in mathematische Zusammenhänge erwerben müssen? Kann nicht gerade durch ein Lernen in Sinnzusammenhängen „Rechenschwäche“ vermieden werden?
Im theoretischen Teil des Workshops wird die Bedeutung des Verstehens und Anwendens mathematischer Strukturen verdeutlicht. Im Anschluss daran wird an arithmetischen und geometrischen Beispielen die unterrichtliche Umsetzung gemeinsam erarbeitet.

Workshop 3: Gelungener materialgestützter Mathematikunterricht in der Schuleingangsphase
AK Rechenschwäche/Grundschule

Kinder mit Schwierigkeiten beim Mathematiklernen hilfreich zu unterstützen ist gerade in der Schuleingangsphase sehr bedeutsam, um erfolgreich Mathematik lernen und tragfähige mathematische Strukturen aufbauen zu können.
In unserem Workshop gehen wir auf wichtige Vorläuferfertigkeiten sowie die Bedeutung des Handelns im Mathematikunterricht ein und greifen dabei geeignete Materialien zum Überwinden verschiedener „Stolpersteine“ auf. Außerdem zeigen wir Ihnen in einem materialgestützten Prozess, wie Sie dem zählenden Rechnen exemplarisch mit „Bead Kebab“ nach dem Vierphasenmodell unterrichtlich begegnen können. Das Material kann von jedem Teilnehmer im Workshop selbst hergestellt werden.

Workshop 4: Mathematische Basiskenntnisse: Pränumerik
AK Rechenschwäche/Kindergarten

Unser Workshop vermittelt Ihnen theoretische Grundlagen zur Pränumerik im Vorschulalter, ebenso erhalten Sie Hinweise auf Diagnose und Förderung von Kindern mit Schwierigkeiten in diesem Bereich mit Materialvorschlägen. Wir stellen uns Fragen zu:

• Was sind pränumerische Fähigkeiten?
• Wie stehen diese Kompetenzen in Zusammenhang mit Wahrnehmungsleistungen?
• Wie erkenne ich Schwierigkeiten bei Kindern im Vorschulalter?
• Wie fördere ich mathematische Basiskenntnisse?

Workshop 5: Gemeinsam besonders rechnen: Wie unterschiedliche Materialien im Anfangsunterricht fördern, fordern und unterstützen können
Dr. Stefanie Winkler & Stefanie Seidl, Professur für Didaktik der Mathematik, Christina Fehrenbach, Professur für Musikpädagogik, alle Universität Passau

Kindern mit Schwierigkeiten beim Rechnen passende Unterstützung anbieten und dennoch zeitgleich Herausforderungen und weiterführende Problemstellungen anbieten? Eine Herausforderung im Mathematikunterricht! Wie innere Bilder, die Arbeit mit Mustern und Strukturen sowie differenzierte Aufgabenstellungen alle Kinder stärken können, wird ein kurzer Impulsvortrag zeigen. Im Anschluss laden Praxisbeispiele mit ausgewählten Anschauungsmitteln und Begleitmaterialien dazu ein, ins Gespräch zu kommen. Stationen zum Schmökern, Fragen, Austauschen, Eintauchen, Ausprobieren, … stehen dafür bereit.

Workshop 6: Erwerb eines tragfähigen Stellenwertverständnisses – Anregungen für Unterricht und Förderung
Maria Fußeder, Lehrstuhl für Schulpädagogik, Universität Passau

Das Verstehen des Stellenwertsystems ist eines der zentralsten Konzepte für erfolgreiches Mathematiklernen. Es ist für das Rechnen, für die Orientierung im Zahlenraum, aber auch später für eine verständnisbasierte Verwendung von Dezimalzahlen von entscheidender Bedeutung. Doch nicht alle Schülerinnen und Schüler (SuS) verfügen über ein umfassendes und tragfähiges Stellenwertverständnis. Welche spezifischen Schwierigkeiten behindern bzw. verhindern die Entwicklung eines tragfähigen Stellenwertverständnisses? Wie kann ich erkennen, dass SuS Schwierigkeiten mit dem dezimalen Stellenwertsystem haben? Wie kann es im Unterricht gelingen, alle Kinder – unabhängig von ihren jeweiligen Lernvoraussetzungen und individuellen Schwierigkeiten – bei der Entwicklung eines tragfähigen Stellenwertverständnisses zu unterstützen? Und welche didaktischen Folgerungen können für den Mathematikunterricht in der Grundschule abgeleitet werden? Dies sind thematische Schwerpunkte des Workshops, darüber hinaus wird in der Praxis erprobtes Fördermaterial vorgestellt.