Die Universität versucht mit diesem Projekt vor allem Verbesserungen in zwei Problembereichen der Lehrerbildung voranzubringen:
1) Die Fragmentierung – also die wahrgenommene fehlende Verbindung von Inhalten der Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften – soll durch eine lehramtsspezifische Hochschuldidaktik verringert werden. Das Lehrpersonal der Universität soll zukünftig von qualifizierten Mitarbeiter(inne)n in einem Didaktischen Labor unterstützt werden. Diese beraten die Lehrenden in Hinblick auf hochschuldidaktische Methoden zur Verbindung der Disziplinen (z.B. durch Team Teaching-Methoden) und betreuen einen neuen Seminarraum an der Universität, dessen Ausstattung den Ansprüchen modernen Unterrichts entsprechen wird und auch Projekte wie „Schule an der Uni“ ermöglicht. Die Universität möchte einen Innovationsprozess der Lehre anstoßen: Die neuen Kursformate sollen Kolleg(inne)en davon überzeugen, ebenfalls die hochschuldidaktischen Angebote zu nutzen und die Lehre in ihren Disziplinen ebenfalls an die Bedürfnisse von Lehramtsstudierenden anpassen. Im Rahmen des Antrags haben sich Fachvertreter unterschiedlicher Fakultäten zu innovativen Lehrprojekten zusammengeschlossen.
2) Die Marginalisierung – also die fehlende Sichtbarkeit der Lehrerbildung an der Universität – soll nicht nur durch die Etablierung spezieller, auf Lehramtsstudierende ausgerichteter Lehre verbessert werden. Das Projekt umfasst zusätzlich zwei Fachstellen am ZLF: Eine der Fachstellen soll ein „Beratungsnetzwerk Lehramt“ ausbauen, das die Beratungsangebote der Universität koordiniert und den Studierenden Hilfestellungen gibt, die Informationsmaterialien und -kanäle überprüft und gegebenenfalls verbessert. Auch sollen die studentischen Beratungsinitiativen eingebunden werden. Die zweite Fachstelle sichert die im Projekt entstandenen Qualitätsentwicklungen und sorgt dafür, dass die entwickelten Innovationen in der Universität verankert werden. Außerdem soll diese Stelle die hochschulweite Vernetzung der Lehrerbildung verbessern.
Die Studierenden sollen zukünftig in Zusammenarbeit mit diesen beiden Stellen sowie dem Didaktischen Labor noch stärker in die Qualitätsentwicklung der Passauer Lehrerbildung einbezogen werden.