Studierende im Lehramt haben ein ganz konkretes Berufsziel vor Augen: sie wollen als Lehrkräfte professionell in ihrem Unterricht handeln. Im Praktikum machen angehende Lehrkräfte in der Regel ihre ersten Erfahrungen im Schulunterricht und können ihre Erfahrung kritisch reflektieren: Wie fühlt es sich an, vor der Klasse zu stehen? Wie vermittle ich Schülerinnen und Schülern neues Wissen, sodass alle es verstehen? Wie gehe ich mit den Herausforderungen um, vor die mich sozial und kulturell gemischte Klassen stellen? Oft wünschen sich Studierende noch mehr Praxisphasen im Lehramtsstudium, um solche Fragen und Unsicherheiten zu klären. Doch die Zeit für Praktika ist begrenzt und sorgt leider manchmal sogar dafür, dass sich falsche Vorstellungen von Unterricht verfestigen.
Diesem Wunsch nach einem praxisorientierten Studium begegnet die Universität Passau mit einem innovativen Ansatz, der universitäre Forschung und Lehre mit Praxiswissen verbindet: In verschiedenen Lernwerkstätten und Forschungslaboren können Studierende z.B. mit digitalen Unterrichtstools experimentieren, neueste Erkenntnisse der Forschung auf ihr unterrichtliches Handeln übertragen, verschiedene Lehr- und Lern-Settings ausprobieren, sich Anregungen zur Unterrichtsgestaltung holen oder Forschung zu unterrichtlichen Themen begleiten. Dabei sind die Labore fach- und themenspezifisch, haben eigene Schwerpunkte und Ziele, sie sind jedoch so breit aufgestellt, dass alle Studierenden die Möglichkeit haben, im Laufe ihres Studiums in diesen Räumen zu studieren. PAL, das Netzwerk der Passauer Labore in der Lehrkräftebildung, umfasst aktuell sechs Labore.
In der Lernwerkstatt Grundschulpädagogik gibt es verschiedenste Fachzeitschriften, Bücher, Lernspiele, Unterrichtsmaterialien zum Lehrplan PLUS, Experimentierkästen u.v.m., die Studierende für die Gestaltung von Unterricht und Seminaren ausleihen können.
In der Lernwerkstatt Religionsunterricht werden religionspädagogische Theorien lebendig und Studierende haben bspw. die Möglichkeit, mit Materialien für haptisches und sinnenhaftes Lernen kreativ zu werden. In speziellen Kursen entwickeln die Studierenden Praxis-Theorie-Projekte. Außerdem können sie freiwillig im Team der Lernwerkstatt mitarbeiten und selbst Veranstaltungen leiten.
Die Lernwerkstatt Mathematik ist ein Treffpunkt für Veranstaltungen, Workshops und Projekte rund um den Mathematikunterricht. Sie ermöglicht es den Studierenden, einen neuen Blick auf Mathematik zu gewinnen und bietet vielfältige Anschauungsmaterialien, Bücher, Lehrmittel und digitale Möglichkeiten für den Schulunterricht.
In den Didaktischen Innovationslaboren (DiLab) können Studierende unabhängig von Schulart und Unterrichtsfach zukunftsorientierte Lehr-Lern-Settings erproben und sich mit digitalen Medien im Unterricht auseinandersetzen. Verschiedene, aufeinander bezogene Räume unterstützen angehende Lehrpersonen auf ihrem Weg zur Professionalisierung als Expertinnen und Experten für Lehren und Lernen.
Das Sprach- und Kognitionslabor (SKoLa) ist ein Gemeinschaftslabor zur Erforschung sprachlicher Prozesse (bspw. Schriftspracherwerb) und wird für Forschungsprojekte in Psychologie sowie dem Unterrichts- und Didaktikfach Deutsch genutzt. Das SKoLa bietet vielfältige Möglichkeiten für computerbasierte Laborexperimente, Interviews und andere Datenerhebungen.
Im Labor für Leistungsdiagnostik des Sportzentrums können Studierende sportwissenschaftliche Inhalte in der Praxis erleben und erproben. Außerdem werden dort Forschungsfragen zur Weiterentwicklung des Sportunterrichts untersucht.