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Ein europäischer Lehrplan für Schulentwicklung

Detlev Lindau-Bank, Prof. Dr. Margit Stein (Universität Vechta)

Barcamp BNE in der Lehrkräftebildung | 08.10.2024, 15.30 Uhr

Die Entwicklung von Nachhaltigkeitskompetenzen bedarf der Entwicklung und Förderung sowohl von fachlichen, wie auch methodischen, sozialen und personalen Kompetenzen. Nach de Haan (1999) sowie Rieckmann und Stoltenberg (2011) ist dabei das hauptsächliche Ziel der Bildung für nachhaltige Entwicklung der Erwerb der sogenannten Gestaltungskompetenz. Diese Schlüsselkompetenz soll die Individuen dazu befähigen, die Gesellschaft, in der sie leben, im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung mit zu gestalten und aufzubauen. Dazu gehören die Fähigkeiten zur Kooperation und Partizipation, die bereits in der Schule als wesentliche Kernkompetenz bei den Schüler:innen grundgelegt werden müssen. Kern- und Leitziel einer Bildung für nachhaltige Entwicklung ist, die Schüler:innen zu ‚Change Agents‘ auszubilden, die die Fähigkeit und die Bereitschaft mitbringen, sich an gesellschaftlichen Mitgestaltungs- und Aushandlungsprozessen zu beteiligen. Diese Schüler:innenpartizipation
ist eine notwendige Voraussetzung für die Verwirklichung von Bildungsprozessen im Kontext
der BNE.
Inwiefern es gelingen kann, Schüler:innen aktiv in die Umsetzung von Projekten im Kontext von BNE miteinzubeziehen, stand im Mittelpunkt eines Forschungsprojekts, das sichschwerpunktmäßig mit best practice Beispielen an Schulen befasste. Der Forschungsfrage „Was befördert und beeinträchtigt die Partizipation (Mitarbeit; Mitgestaltung; Engagement) von Schüler:innen an nachhaltigen Projekten der Schule?“ wurde methodisch durch leitfadengestützte qualitativ vertiefende Interviews mit sieben Schüler:innen, zwei Beobachtungsstudien an zwei Tagen sowie einer umfassenden Dokumentenanalyse an der Integrierten Gesamtschule Oyten (IGS Oyten) nachgegangen.
Die IGS Oyten verfügt über einen dezidierten politisch-sozialwissenschaftlichen sowie nachhaltigkeitsbezogenen Schwerpunkt und wurde als Lernort für BNE von der UNESCO ausgezeichnet. 2011 wurde eine Planungsgruppe für die Schule von der Niedersächsischen Landesschulbehörde einberufen. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist ein zentrales Schul- und Unterrichtsentwicklungsziel. Die Schule arbeitet insgesamt gemäß des Whole School Approach-Ansatzes und bricht die klassische Fächerstruktur auf zugunsten eines sogenannten Themenorientierten Unterrichts (TO), der ein projektbezogenes und fächerverbindendes Lernen und Lehren ermöglicht. Die TO–Themen gliedern sich in eine Basis-, eine Projekt- und eine Präsentationsphase, welche den Schüler:innen die Möglichkeit eröffnet, in Zusammenhängen zu lernen und Gestaltungskompetenz aufzubauen.
Im Rahmen des Beitrags werden sowohl die Schule und ihr von der UNESCO prämiertes didaktisches Konzept zur Bildung für nachhaltige Entwicklung als holistische Aufgabe der Schul- und Unterrichtsentwicklung als auch die Ergebnisse der diesbezüglichen Evaluation im
Rahmen der Interview- und Beobachtungsstudie vorgestellt.

ZLF - Aktuelles

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