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Noch mehr Praxis für Passauer Mittelschulstudierende

Die Situation an bayerischen Mittelschulen ist aktuell von vielen Herausforderungen gekennzeichnet. Ein hoher Mangel an Lehrerinnen und Lehrern, gepaart mit vielfältigen Problemstellungen durch Migration, Inklusion und sozialen Konflikten prägen die Situation in einem Berufsfeld, das auch viel Positives zu bieten hat. Ein neuer Modulplan an der Universität Passau verzahnt seit dem Wintersemester 2024/25 verbindlich die Lehrerbildungsphasen und soll den Studierenden die Realität des Mittelschullehrberufs besser nahebringen.

| Lesedauer: 3 Min.

Universitätsdozentin Dr. Doris Cihlars (links im Bild) und Seminarrektorin Dr. Sieglinde Waasmaier (3. v. r.) arbeiten mit „HuckePAck“ sehr erfolgreich an der phasenübergreifenden Ausbildung im Mittelschullehramt, Foto: Universität Passau

Universitätsdozentin Dr. Doris Cihlars (links im Bild) und Seminarrektorin Dr. Sieglinde Waasmaier (3. v. r.) arbeiten mit „HuckePAck“ sehr erfolgreich an der phasenübergreifenden Ausbildung im Mittelschullehramt, Foto: Universität Passau

„Die besonders herausfordernde Situation an Mittelschulen schreckt viele Studierende vom Lehramtsstudium in dieser Schulart ab“, weiß Dr. Doris Cihlars, die als Akad. Oberrätin am Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Schulentwicklungs- und Professionalisierung in Passau tätig ist und den Fachbereich Mittelschulpädagogik und -didaktik leitet. Auch die Abbrecherquote im Vorbereitungsdienst sei erschreckend hoch, so dass die Regierung von Niederbayern vor einigen Jahren an den Lehrstuhl herangetreten sei und um ein Lehrformat mit besserem Einblick in die Berufswirklichkeit gebeten hat.

Als Teil einer regulären Lehrveranstaltung schnupperten die Passauer Mittelschulstudierenden bisher in der 2. Lehrerbildungsphase in den Berufsalltag. Mit Einführung der neuen Studien- und Prüfungsordnung ab dem Wintersemester 2024/25 ist es Dr. Doris Cihlars gelungen, ein eigenes Modul mit dem Titel „HuckePAck“ mit fester Verzahnung der 1. und 2. Lehrerbildungsphase im Ausbildungskanon für Lehramt Mittelschule zu verankern. Im Anschluss an ein universitäres Grundlagenseminar zu den spezifischen Anforderungen an eine Mittelschullehrkraft und zu verschiedenen Problemstellungen dieser Schulart reflektieren die Studierenden die gelernten Inhalte gemeinsam in einem Studienseminar der 2. Lehrerbildungsphase und begleiten Lehramtsanwärter im Berufsalltag an ihrer Einsatzschule.

Seminarrektorin Dr. Sieglinde Waasmaier, die mit ihrem Studienseminar IV/1 einen Teil der Passauer Arbeitsgruppe in diesem Wintersemester betreut, zeigte sich begeistert vom Konzept, vor allem von der Institutionalisierung im Ausbildungsplan der Universität: „Die verbindliche frühzeitige Begegnung mit dem Vorbereitungsdienst, die begleitet ist von einer fundierten Reflexion über die Tätigkeit als Mittelschullehrkraft, zeigt den Studierenden die Ausbildungsrealität auf“, so Dr. Waasmaier. „Im direkten Austausch wird den Studierenden und Lehramtsanwärtern die Besonderheit des Mittelschullehrberufs nochmals bewusst. Der intensive Lehrer-Schüler-Kontakt, die Aufgabe als Klassenleiterin oder Klassenleiter und die Möglichkeit, bei Schülerinnen und Schülern viel erzieherisch bewirken zu können, bestärkt die Teilnehmenden bei jedem „HuckePAck“-Seminar erneut, den richtigen Beruf gewählt zu haben.“

Dass die Universität Passau die Verschränkung der beiden Lehrerbildungsphasen im Bereich Mittelschule nachhaltig voranbringt, sei deshalb eine tolle Entwicklung. Auch die teilnehmenden Studierenden bestätigten, dass trotz des vermeintlichen Mehraufwands, den ein zusätzliches Modul im Studium mit sich bringe, der Nutzen für sie als künftige Lehramtsanwärterinnen und -anwärter hoch sei. Der Vorbereitungsdienst und die schulischen Aufgaben würden oft als „Horror“ dargestellt. Der Einblick ins Studienseminar zeige zwar, dass die 2. Lehrerbildungsphase eine sehr arbeitsintensive Zeit sei und viel Anstrengungsbereitschaft fordere, aber der Zusammenhalt bei den Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern sei so hoch, man lerne voneinander so viel und unterstütze sich gegenseitig, dass man sich – dank HuckePAck – auch auf diese Zeit nach der Universität freue. „Mein Dank gilt auch den Verantwortlichen an der Universität Passau, die HuckePAck so unterstützen,“ ergänzt Dr. Cihlars. „Aktuell wird jede gute Lehrkraft in der Mittelschule benötigt. Mit dem neuen verbindlichen Modul ist ein weiterer Schritt dafür getan.“

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