Detlev Lindau-Bank, Dieter Schmidt, Andreas Schön, Prof. Dr. Margit Stein
Visionen für eine nachhaltige Zukunft - Slot 1 | 08.10.2024, 14.00 Uhr
Bildungspolitik orientiert sich weltweit zunehmend an den Kompetenzen, die für die Beschäftigungsfähigkeit, die individuelle Mündigkeit und die persönliche Entfaltung sowie für eine verantwortliche und aktive Bürgerschaft notwendig sind. Die schulische Bildung soll somit einerseits die Berufsbefähigung ihrer Absolvent:innen sicherstellen („employability“), sowie andererseits diese auch zu aktiven Bürgerinnen und Bürger in einer nachhaltigen und demokratisch verfassten Gesellschaft ausbilden und dazu entsprechende Kompetenzen und Fähigkeiten vermitteln (bürgerschaftliche Teilhabe bzw. „citizenship“). Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wird als integraler Bestandteil einer qualitativ hochwertigen Bildung anerkannt (Sustainable Development Goal SDG 4: Qualitativ hochwertige Bildung). Sie ist gleichzeitig ein Schlüssel zur Schaffung gerechter, sozialer, friedlicher und nachhaltiger Gesellschaften und trägt somit zur Umsetzung der 17 globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) bei. Um diese Ziele umsetzen zu können, wird die Vermittlung einschlägiger (Nachhaltigkeits)kompetenzen sowohl für die Lernenden – beispielsweise die Schülerinnen und Schüler – als auch die Lehrenden – etwa die Lehrkräfte oder pädagogischen Mitarbeitenden allgemein – als Voraussetzung für die Gestaltung von Schule und Unterricht im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung angesehen.
Die Autor:innen arbeiten seit mehr als sieben Jahren in verschiedenen europäischen Forschungs- und Schulentwicklungsprojekten an der Entwicklung eines europäischen Curriculumrahmens für die Bildung für nachhaltige Entwicklung im Schulkontext sowie einem Lehrerfortbildungsprogramms zur BNE, das als Inhouse-Training, als externe Fortbildung von Lehrerfortbildungseinrichtungen, aber auch als Teil des Lehramtsstudiums umgesetzt werden kann. An den Projekten sind Partner:innen aus Deutschland, Österreich, Großbritannien, den Niederlanden, Lettland, Litauen, Tschechien, Rumänien und Italien beteiligt.
Der Curriculumsrahmen zielt in erster Linie darauf ab, einen strategischen Kontext und konzeptionellen Hintergrund zu liefern sowie Lernergebnisse zu identifizieren, die in der Schule im Kontext von BNE entwickelt werden sollen. Er umfasst kognitive, soziale und emotionale sowie verhaltensbezogene Bereiche, die alle für eine ganzheitliche Bildung im Zusammenhang mit BNE bedeutsam sind. Fächerübergreifende Themen im Zusammenhang mit den 17 Globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs) bieten einen relevanten Kontext für die Kompetenzentwicklung, da sie einerseits in verschiedene Schulfächer integriert werden können und andererseits den Schwerpunkt auf authentisches, zielgerichtetes Handeln im Sinne des fächerübergreifenden Lernens legen. Dieses europäische BNE-Curriculum zielt als flexibler Leitfaden auf eine Neuausrichtung kompetenzbasierter schulischer Lehrpläne im Sinne einer transformativen Bildung.
Für das BNE-Curriculum wurde ein maßgeschneidertes Fortbildungsprogram, bestehend aus sechs Modulen, entwickelt. Die Module sind anwendungsorientiert und thematisieren Kompetenzmodelle, didaktische Konzepte sowie Herausforderungen von
Schulentwicklungsstrategien. Die Module fokussieren auf einen systemischen Ansatz und dem Whole-School-Approach (WSA). Grundlage der Forschungs- und Entwicklungsarbeit war der systematische Vergleich relevanter Dokumente der UNESCO und der Europäischen Kommission, etwa in Zusammenhang mit Empfehlungen für die curriculare Einbindung und Vermittlung von BNE im (Politik)unterricht, die Auswertung zahlreicher europäischer Forschungsprojekte im Bereich der schulischen BNE sowie die Durchführung und Evaluation von Schulprojekten und der BNE-Fortbildungsmodule im Rahmen der von den Autor:innen umgesetzten europäischen Projekten. Aus diesen Projekten gingen u.a. verschiedene Handbücher zum Unterricht im Themenkontext der BNE und Fortbildungen zur BNE für Lehrkräfte hervor.
Im anvisierten Beitrag sollen der aktuell entwickelte Curriculumsrahmen zur schulischen BNE, und das darauf basierende Fortbildungskonzept und einige ausgewählte Evaluationsergebnisse der umgesetzten Fortbildungen vorgestellt werden.
Wenn Sie als Studentin schwanger sind oder aktuell stillen, melden Sie sich bitte beim Familienservice des Referats Gleichstellung (sofern nicht schon geschehen), damit die Universität ihren Verpflichtungen im Rahmen des Mutterschutzgesetzes nachkommen kann.
Sie wollen demnächst ein Schulpraktikum absolvieren?
Dann melden Sie sich bitte frühzeitig bei Ihrer zuständigen Praktikumsamtsleitung. Die Praktikumsämter müssen infolge einer Zuteilung an eine Schule die Schulleitungen über die bestehende Schwangerschaft zur Gefährdungseinschätzung informieren.