Escape Games sind beliebte Spiele, in denen die Teilnehmenden im Team Rätsel lösen müssen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Das ZLF der Universität Passau hat sich dieses motivierende Spielprinzip zu eigen gemacht und daraus ein Angebot für Studierende entwickelt: DiLab Escape. In diesem pädagogischen Escape Room können Studienanfängerinnen und -anfänger seit vier Semestern ihre digitalisierungsbezogenen Kompetenzen erproben. „Durch unsere Begleitforschung konnten wir das Spielprinzip von DiLab Escape Schritt für Schritt verbessern,“ berichtet Dr. Hannes Birnkammerer, Initiator des Projekts. „Wir haben nationale Kompetenzerwartungen an Lehramtsstudierende genommen, diese in Rätsel übersetzt und mit einer Geschichte gerahmt. Die Rückmeldung der Studierenden war sehr positiv, dennoch hatten wir anfangs eine eher verhaltene Beteiligung“, fasst er die Entwicklung zusammen. Durch eine Verzahnung mit der Einführungsvorlesung in die Schulpädagogik konnte die Beteiligung schließlich erhöht und die Inhalte der Vorlesung anhand der Spielerfahrung erläutert werden. Gleichzeitig ergeben sich dadurch auch neue Möglichkeiten zur Erforschung des Spielformats.
Patrick Urlbauer und Jonas Krinninger beschreiben den Forschungsaufbau: „Wir können das Begleitseminar der Vorlesung nutzen, um durch ein Kontrollgruppen-Design die Wirksamkeit des Escape-Formats zu erforschen. Die Studierenden werden zufällig in eine Gruppe eingeteilt: Entweder sie spielen den Escape Room oder sie stellen ihre Kompetenzen in einem eher klassischen Stationenunterricht unter Beweis. So wollen wir analysieren, ob das Spielformat hier auch weiterhin motivierender wirkt. Durch die Unterstützung unseres Teams an Tutorinnen und Tutoren haben wir im Wintersemester mehr als 200 Studierende erreicht.“
„Zentral für uns ist das Beratungsgespräch im Anschluss an das Spiel“, beschreibt Birnkammerer die pädagogische Arbeit mit dem Escape Room. „Wir bieten den Studierenden die Möglichkeit, sich selbst einzuschätzen und spiegeln das durch unsere Beobachtung. Durch das Gespräch können wir dann auch theoretische Modelle aus der Vorlesung rahmen und den Studierenden Hinweise geben, wie sie ihre Fähigkeiten weiter verbessern können. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir mit den DiLab-Innovationslaboren an der Universität eine Infrastruktur haben, die das möglich macht.“
Tobias Bumberger, der Laboringenieur der Räume, stimmt zu: „Viele der Rätsel und auch die Produktion der Spielrequisiten wurden erst durch die Flexibilität unserer Räume möglich, auch wenn manche Idee schon sehr herausfordernd war.“ Er war von Beginn an an der Entwicklung der Spiele beteiligt. „Es ist sehr aufwändig und es gibt immer wieder kleinere technische Herausforderungen. Die Rückmeldung der Studierenden ist aber so positiv, dass es den Aufwand vollkommen aufwiegt. DiLab Escape ist eine Besonderheit hier in der Passauer Lehrkräftebildung!”